Von seinen Anfängen vor knapp 140 Jahren bis heute steht Kabarett für Zeitkritik – ob gesprochen, gesungen oder gespielt. Werner Schneyder, einer der Großen dieses Metiers, meinte einmal: „Kabarett ist szenische Darstellung von Satire. Satire ist die artistische Ausformung von Kritik.“ Mit einem Blick in die Geschichte könnte man jedoch fast glauben, dass Kabarett seine besten Zeiten immer dann hat, wenn es um die Verhältnisse der Gesellschaft nicht gut bestellt ist. Vielleicht kam der Psychoanalytiker und Philosoph Erich Fromm daher auch zu dem Schluss, „… Der politischen Satire fehlt in der freien Demokratie die Stoßkraft, die der Widerstand der Gewalten schafft.“ Unabhängig davon bleibt aber wahr, was Rolf Ulrich, Chef der Stachelschweine, 1961 sagte: „Kabarett ist nicht l’art pour l’art, sondern kämpferische Aussage gesinnungsfundierter Inhalte.“ Über die man auch lachen kann (und soll).